Der Hegau und seine Vulkane
"Ein geologischer Rückblick".
In den Jahren zwischen 1972 und 1975 war ich beruflich in der Region tätig, und musste meinen Wehrdienst in Immendingen ableisten.! In meiner Freizeit war ich sehr oft geologisch in der Natur auf Exkursionen. Die erloschenen Vulkankegel und ihre zerstörten Burgruinen hatten einen gewissen Reiz auf mich.
In Singen war es der Hohentwiel den ich einige male erwanderte, oder gegen Abend noch etwas für meine Gesundheit machte. Wie oft ich zu der Ruine hinauf lief, kann ich nicht mehr sagen, aber mit Sicherheit waren es einige male.
Und die Aussicht über die gesamte Stadt, und der Blick zum Bodensee war jedesmal sehr sehenwert.
Der Hohenwiel in Singen Foto: Wikipedia |
Auf der Seite der Eidgenossen war es der Hohenklingen und der Rhein, und die malerische Altstadt Stein am Rhein, mit ihren vielen bemalten historischen Häusern, und Gassen welche mich in Ihren Bann zog.
Der Hegau ist eine vulkanisch geprägte Landschaft im Süden von Baden-Württemberg nordwestlich des Bodensees. Er liegt zwischen der Baaralb und der Donau im Norden, dem Bodensee im Osten, dem Hochrhein im Süden und dem Schweizer Kanton Schaffhausen im Westen
Sein Zentrum rings um die Stadt Singen weist markante Vulkankegel auf. Die Höhenlage reicht von 395 m am Bodensee bis 924 m am Schweizer Grenzberg Randen, dem südwestlichsten Ausläufer der Schwäbischen Alp.
Die Burg Hohenklingen in Stein am Rhein im Kanton Schaffhausen. Foto: Wikipedia |
In der Mitte des Miozäns (vor etwa 14 Mio. Jahren) setzte im Hegaugebiet, das am Schnittpunkt zweier Störungssysteme liegt, ein starker Vulkanismus ein (beim Hohenstoffeln erst 1,5 Mio. Jahre später). Es bildeten sich rund ein Dutzend Vulkane, die große Mengen Tephra förderten. Dadurch bildete sich eine 100 m – mächtige Tuffschicht. Vor 9 Mio. Jahren intrudierte in die östlichen Schlote Phonolith. Dieser konnte jedoch nicht bis zur Erdoberfläche gelangen und erstarrte unter der Tuffschicht. Vor 6 Mio. Jahren erfolgte die Intrusion von Melilithit (Hegauer Basalt) in die westlichen Schlote, wo dieses ebenfalls erstarrte. Der Grund für diese Vulkantätigkeit wird in einer für geologische Verhältnisse schnellen Absenkung des Oberrheingrabens gesehen.
Im Pleistozän wurde im Zuge der Riß-Kaltzeit (vor etwa 150.000 Jahren) auch das Hegau-Gebiet von einem dicken Eispanzer bedeckt. Der Gletscher räumte Molasse und Tuff ab, die härteren Phonolith- bzw. Basaltkerne waren jedoch widerstandsfähiger und hielten den Eismassen stand. Auf diese Weise wurde das erstarrte Magma freigelegt, und erst dadurch bekam die Landschaft ihr heutiges Aussehen.
Der Mägdeberg Mühlhausen-Ehingen Foto: Wikipedia |
Neben dem Hegauer Kegelbergland gehören zum Hegau im weiteren Sinne der an den Bodensee und den Hochrhein angrenzende Uferbereich bis zum Rheinfall bei Schaffhausen im Süden sowie der Randen und die Hegaualb, die geologisch zwei Ausläufer des Schwäbischen Juras darstellen. Insgesamt finden sich eine Reihe kuppiger, kegelförmiger Schlote von erloschenen Vulkanen, die mit isolierten Höhen zwischen 643 m und 867 m sämtlich die auf 400–600 m ü. NN liegende Landschaft überragen.
Phonolithberge
Hohentwiel (686 m), Wahrzeichen der Stadt Singen. Die ehemalige Festung Hohentwiel war mit einem Festungsareal von 9,92 ha die größte und wichtigste der zahlreichen Hegauburgen. Sie wurde 1800 auf Anweisung Napoleons geschleift. Staufen (593 m): Die frühere Festung ist vollständig zerstört.
Der Hohenkrähen bei Mühlhausen-Ehingen Foto: Wikipedia |
Hohenkrähen (643 m) als kleinster, steilster und zugleich markantester Kegel mit der krönenden Ruine Hohenkrähen, einer ehemaligen Raubritterburg um 1200 belegt. Mägdeberg (665 m): Umfangreiche, gut erhaltene Burgruine der Burg Mägdeberg auf dem gleichnamigen Phonolithkegel. Den Namen bekam der Berg der Legende nach durch die Wallfahrt der englischen Königstochter Ursula, die mit tausenden Mägden an seinem Fuß lagerten.
Basaltberge
Hohenstoffeln (844 m): Basaltberg mit ehemals drei Burgruinen Vorder-, Mittel- und Hinterstoffeln. (1506 in Stofola genannt, (kleiner Fels). Die Hinterburg wurde insbesondere in den 1930er-Jahren durch den Steinbruchbetrieb für den Straßenbau ganz abgetragen, von Mittel- und Vorderburg sind noch Reste zu erkennen.
Der Hohenstoffeln Foto: Wikipedia |
Hohenhewen (846 m): Ruine Hohenhewen auf dem gleichnamigen Basaltkegel. Hausberg der Stadt Engen. Neuhewen, der höchste der Hegauberge (867 m): Burgruine Neuhewen (Stettener Schlössle), nahe der Stadt Engen, erbaut um 1200. Burg und Ort Stetten waren ursprünglich im Besitz der Herren von Höwen (Hohenhewen). Gemeinsam mit der Burg Höwenegg (auch Burg Hewenegg genannt) sollte Burg Neuhewen das Herrschaftsgebiet nach Norden hin absichern.
Der Hausberg Hohenhewen in Engen Foto: Wikipedia |
Höwenegg (812 m), vier Kilometer südlich von Immendingen im Naturschutzgebiet Hewenegg: Die Bergspitze ist infolge eines alten Basaltabbaus abgetragen. An dessen Stelle ist nur noch ein 80 m tiefer Steinbruch übrig, in dem sich ein See befindet. An den südlichen Hangfüßen existiert – im Sedimentbereich eines ehemaligen Kratersees – eine der wichtigsten tertiären Fossilienfundstätten Deutschlands. Das Hewenegg ist heute ein Naturschutzgebiet. Die ehemalige, zur Herrschaft Hewen gehörende Burg Hewenegg fiel ebenfalls dem Steinbruch zum Opfer (deshalb auch als Burgstelle Hewenegg bezeichnet) , die Burg wurde zusammen mit Neuhewen 1639 zerstört. 400 m südwestlich der Hauptburg befand sich eine kleine Burg, von ihr erhielt sich der Burgrest Hewenegg, eine Burgruine.
Der Hewenegg bei Immendingen Foto: Wikipedia |
Links:
- https://www.planet-wissen.de/politik.
- http://www.srf.ch/play/
- http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hohenklingen
- http://www.burghohenklingen.com/
- http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6wenegg
- http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenstoffeln
- http://www.youtube.com/watch?v=G308hY0HmmI
- http://de.wikipedia.org/wiki/Hegau
- http://www.planet-wissen.de
- http://www.badische-seiten.de/bodensee/hegau.php
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