Klettern
von Wolfgang Kunzmann
Ein Bericht über eine Klettertour im Ith.
Kultstätten mit Vergangenheit
Gruppenbild im Ith |
Am 29.04.2006 trafen sich Mitglieder der Höhlengruppe Nord e.V. und einige Mitglieder
des Hildesheimer Speläologenbundes in Holzen im Ith. Nach langer Winterpause waren die
Kletterer unter uns voller Elan und Tatendrang. Salvatore und ich hatten uns eine Stunde früher
getroffen und konnten so in aller Ruhe von Hildesheim Richtung Holzen fahren.
Gegen 9.30 Uhr sind wir auf dem Parkplatz angekommen, wo unser Treffpunkt war.
Dietmar und Daniel Spruth erwarteten uns bereits.
Wir machten uns zu Fuß auf den Weg. Salvatore richtete schon einmal die Stelle ein,
an welcher wir alle klettern wollten. Später kam Jörg Fischer mit Heike und
Norbert Schulz zu unserer
Gruppe dazu.
Daniel Spruth am Seil |
Nachdem Salvatore mich und seiner Tochter die wichtigsten Grundregeln des Abseilens erklärt hatte,
machten wir uns daran, uns alle an mehreren Stellen die beigebrachten Techniken zu testen.
Trotz mehrer leichter und kurzer Regenschauer an dem Samstag, ließen wir uns nicht von den Aktivitäten
abhalten. Erst am späten Nachmittag machten wir Schluss und bauten unsere Arbeitsgeräte ab.
Danach machten uns für die Rückreise fertig.
Zurückblickend auf den Samstag muss ich sagen, es war für alle Teilnehmer ein erlebnissreicher
Tag.
Im einzelnen waren dabei: Norbert und Heike Schulz, Salvatore Bologna, Elisa Bologna, Jörg Fischer vom
Hildesheimer Speläologenbund, sowie Dietmar und Daniel Spruth und Wolfgang Kunzmann
von der Höhlengruppe Nord
Dietmar Spruth |
Große Gebiete des Ith stehen als Naturschutzgebiete bzw. als zusammenhängendes
FFH-Gebiet mit der laufenden Nr. 114 im Rahmen von Natura 2000 unter Schutz. Nähere
Informationen dazu sind bei der Naturschutzabteilung der Bezirksregierung Hannover erhältlich.
Bedeutend für den Naturschutz ist sind die Vorkommen unterschiedlicher Typen von
Kalkbuchenwäldern (Perlgras-Buchenwald) mit ihrer artenreichen Flora und Fauna.
Etliche Orchideen kommen hier noch kleinflächig vor und vor allem an den freiliegenden
Felsklippen und in den schattigen Höhlen, die häufiges Ziel von Kletterern sind,
finden sich noch die seltenen Blaugrasrasen und bedrohte Moos- und Farngesellschaften.
Des weiteren sind die Hänge des Ith bekannt für eines der größten
Vorkommen magerer Glatthaferwiesen im Weserbergland.
Jörg Fischer am Seil |
Die Felsen des Ith sind ein beliebtes Klettergebiet. In diesen Felsen befinden sich eine große Anzahl von kleinen und kleinsten Höhlen, die nur für geübte Kletterer und mit Vorsicht zu befahren sind. Bemerkenswert sind sie vor allem wegen der großen Zahl der hier gemachten Funde, die von der Steinzeit bis ins Mittelalter reichen. Sie werden deshalb meist als Kulthöhlen bezeichnet.
Die Höhlen tragen Namen wie Nasensteinhöhle, Rothesteinhöhle,
Soldatenhöhle,Töpferhöhle, Kinderhöhle und Bärenhöhle.
In der Regel handelt es sich um kleine Spaltenhöhlen, gerade groß genug,
um aufrecht zu stehen und wenige Meter lang. Manche sind nicht viel mehr als Felsdächer.
Der Besuch dieser Höhlen selbst lohnt sich eigentlich nicht, viel interessanter
ist ein Besuch der Archäologischen Abteilung des Braunschweigischen Landesmuseums
in Wolfenbüttel. Hier sind die gemachten Funde nach modernsten Gesichtspunkten ausgestellt.
Zum Schluss noch einige Bilder von unserer Klettertour im Ith.
Salvatore Bologna | |
Jörg Fischer und Wolfgang Kunzmann | |
Jörg Fischer und Wolfgang Kunzmann | |
Elisa Bologna an der Kletterwand |
Literatur zum Ith.
- Richard Goedeke:
- Weser-Leine-Bergland. Verlag J. Berg, München. 1991. ISBN 3-7634-1049-x (zum Ith: S. 76-217)
- Hans-Jürgen Klink:
- Naturräumliche Gliederung des Ith-Hils-Berglandes. Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumforschung. 1966. ISBN B0000BS19H
- Michael Geschwinde:
- Höhlen im Ith. Urgeschichtliche Opferstätten im südniedersächsischen Bergland. o.O. 1988. ISBN 3-7848-1233-3
- Friedmut Lehmeier:
- Regionale Geomorphologie des nördlichen Ith-Hils-Berglandes auf der Basis einer grossmaßstäbigen geomorphologischen Kartierung. Goltze Druck, o.O. 1981. ISBN 3-8845-2078-4
- Ludger Feldmann, Hans Joachim Franzke, Rainer Müller:
- Die geologische Entwicklung der Tiefebene und der Mittelgebirge in Niedersachsen.
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