In dunklen Tiefen unserer Erde
Wolfgang Rainer Kunzmann
Höhlenklettern und Höhlenforschung ist nichts für Menschen mit Platzangst (Agoraphobie - Klaustrophie) und schon gar nichts für Zartbesaitete. Ein wenig Sportlichkeit sollte vorhanden sein, dazu eine Portion Abenteuerblut sollte in den Adern fließen, gemischt mit dem Drang, unbekannte Welten zu entdecken. Dann kann es losgehen, mit dem Seil abwärts in die dunklen Tiefen unserer Erde, zu Tropfsteinen, Sinterschmuck und vielem mehr: In die vielfach noch unentdeckte Höhlenwelt. Genau die ist immer wieder das Ziel der Mitglieder des Speläologenbund Hildesheim.
Das Höhlenklettern dient der Fortbewegung in einer Höhle. Es handelt sich um eine sehr spezialisierte Art des Kletterns, was sich in angepasster Materialverwendung und Technikeinsatz im Vergleich zu anderen Kletterarten niederschlägt. Häufig ist das Höhlenklettern mit dem Zweck der Höhlenerforschung (Speläologie) verbunden. Klettern ist in der Höhlenforschung Mittel zum Zweck, um sonst nicht erreichbare Höhlenteile zu erreichen.
Mit Freunden im Franz. Jura um Ornans Foto: Salvatore Bologna |
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Bizarre Formen in den Höhlen bei Ornans Foto: Salvatore Bologna |
Immerhin schon einige Höhlen haben die Mitglieder des SBH in diesem Gebiet bereits erfasst und dokumentiert. Auch andere wissenschaftliche Bereiche werden erforscht. Erstellt von einem der zur Zeit rund 30 Aktiven. Auch in den Französischen Alpen forschen einige Mitglieder des SBH. "Dazu organisieren wir sportliche Höhlentouren in ganz Mitteleuropa". Denn bevor es abwärts geht, muss hart trainiert werden.
Auf- und eben vor allem abseilen müssen die Mitglieder quasi im Schlaf können. Hängen sie erst einmal in einer vielleicht hundert meter tiefen Spalte, muss jeder Handgriff sitzen. Geübt wird in Steinbrüchen und seit einiger Zeit auch in den Spaltenhöhlen des Ith. Welche unseren Vorfahren schon als Unterschlupf in grauer Vorzeit gedient haben."Zur Ausbildung gehört natürlich auch die Theorie", so Salvatore Bologna der Vorsitzende des Speläologenbundes Hildesheim, also zum Beispiel wie Höhlen entstehen und Materialkunde. Nach einiger Zeit geht es dann in die ersten Höhlen im Französischen Jura um Ornans oder in Sloweniens Karstgebiete. Ein monatlicher Gruppentreff und Seminarvorträge in lockerer Folge gehören zum weiteren Angebot des Speläologenbund Hildesheim.
Klettertour in Höhlen im Fr. Jura bei Ornans Foto: Salvatore Bologna |
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Schöne Höhlen im Fr. Jura bei Ornans Foto: Salvatore Bologna |
Eine lange Tradition haben die Höhlentouren in den Franz. Jura, erzählt Salvatore Bologna. In dieser Gegend liegen auch die meisten Höhlen, welche ihn bisher am meisten beeindruckt haben. Um diese zu erreichen, muss erst ein 40 Meter langer Spalt überwunden werden. "Der ist manchmal so eng, dass man die Luft anhalten muss, um weiterzukommen", schmunzelt Salvatore. In der Höhle selber befänden sich an Decken und Wänden die schönsten Kristalle. Ihren Ursprung hat die Höhlenforschung übrigens in Kroatien und Slowenien.
Zu guter letzt muß man aber auch die Gefahren angesprechen. Welche die Speläologie mit sich bringen kann. Neben den allgemeinen alpinen Gefahren existiert noch die Gefahr bei Hochwasser eingeschlossen zu werden beziehungsweise zu ertrinken. Hinzu kommt die erhöhte Absturzgefahr durch Nässe und Schlamm im steilen Gelände. Auch kann in der Höhle kein Notruf abgesetzt werden und der Weg nach außen kann mehrere Stunden beziehungsweise Tage betragen. Dabei besteht als zusätzliches Risiko die Gefahr von Unterkühlung und Erschöpfung. Die Höhlenrettung eines Verunglückten dauert in der Regel sehr lang.
Zum Schluss noch einige Bilder von unseren Kletterübungen.
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