Eisinger Loch
"Altes und Neues Eisinger Loch " Ein geologischer Bericht.
Etwa 8 km nördlich von Pforzheim befinden sich die beiden bekannten Einsturzdolinen zwischen Eisingen und Neulingen im Enzkeis. Beide Geotope bilden eine eindrucksvolle Karstformation, und sind seit 1985 als Naturdenkmal ausgewiesen.
Das Alte Eisinger Loch - Einsturzdoline Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Sie liegen nur 30 m auseinander. Es handelt sich um zwei Einsturzdolinen auf der verkarsteten Bauschlotter Platte das heißt, sie sind dadurch entstanden, dass in etwa 100 m Tiefe Gips und Steinsalz aus dem oberen Muschelkalkgestein gelöst und ausgewaschen wurde und ein Teil der Erdoberfläche einstürzte.
Dolinenfeld im Hintergrund das Alte und Neue Eisinger Loch Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Das alte Eisinger Loch brach um das Jahr 1527 ein und ist heute 21 m tief und 43 m lang. Es entstand dadurch, dass sich in tieferen Schichten des oberen Muschelkalkes. Salzeinlagerungen auflösten. Das Gestein darüber brach ein. Das alte Eisinger Loch kann begangen werden. Man gelangt über eine steile Steintreppe mit Geländer zum Boden des Loches und kann die verschiedenen Schichten des Muschelkalks wie in einem Steinbruch betrachten. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da sich trotz Kontrollen durch die Gemeinde Eisingen immer wieder Steine von der Wand lösen.
Das Neue Eisinger Loch - Einsturzdoline Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Das neue Eisinger Loch entstand erst 1966 und war ursprünglich ca. 47 m tief. Inzwischen füllt sich das Loch mit den von den Seiten herabfallenden Steinen und leider auch mit Zivilisationsmüll.
Das Neue Eisinger Loch - Einsturzdoline Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Die Öffnung misst etwa 7 m. Im neuen Eisinger Loch ist deutlich zu erkennen, dass der Einbruch in einer geotektonischen Störungszone liegt. Auf der einen Seite liegen Schichten des Keuper obenauf, auf der anderen Seite die viel älteren Schichten des oberen Muschelkalkes. Das heißt, das Gebiet auf der einen Seite der Verwerfung ist vor langer Zeit bereits tiefer gesackt, so dass Gesteinsschichten aus der gleichen Entwicklungszeit in verschiedener Höhe liegen. Das Vorhandensein dieser Verwerfung hat vermutlich den Einbruch des Loches begünstigt.
Eine von zwei Karstquellen Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Auf den Steinstufen kann man in den etwa 20 Meter tiefen Einsturztrichter hinuntersteigen und kommt so mitten in den Wiesen in eine völlige andere Landschaft mit einer sehr eigenständigen Flora und Fauna. Die Dimensionen der beiden Einbrüche verraten etwas über die beachtlichen Hohlräume, die in etwa 100m Tiefe noch deren Entdeckung warten. Da aber noch immer Steine sich von den Wänden lösen, und im unteren Bereich des Neuen Eisinger Loch sich anlagern, wird es vorerst nicht möglich sein, diese vorhandenen Hohlräume zu erforschen.
Der Ponor - Schwinde Foto: Wolfgang R. Kunzmann |
Einige Meter von den Eisinger Löchern befindet sich eine abflußlose Hohlform. In der Mitte dieser weitläufigen, grasbewachsenen Mulde ist der Ponor zu finden. Schon in den 60 - 70 Jahren, wurden Färbetests durch Jochen Hasenmayer durchgeführt. Diese ergaben, das Klüfte vorhanden sind, welche bis kurz vor Mühlacker/Enz reichen.
Es handelt sich hierbei um einen s.g. bedeckten Karst.
Links:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Eisingen_(Baden)
- http://www.geoforum.uni-karlsruhe.de/highlights-eisingerloch.htm
- http://www.lochstein.de/hoehlen/D/sw/enz/enz.htm
- http://www.hoefo.de/eisinger-loch.htm
- http://www.geoforum.uni-karlsruhe.de/highlights-eisingerloch.htm
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